Eine Kunsthalle für Berlin und Absicherung bestehender Kunstinstitutionen
30.09.2009:
Eine Kunsthalle für Berlin und Absicherung bestehender Kunstinstitutionen
Der Rat für die Künste begrüßt grundsätzlich die Initiative des Regierenden Bürgermeisters für die Gründung einer Kunsthalle in Berlin: Der internationale Ruf, der der Stadt heute im Bereich der zeitgenössischen bildenden Kunst vorauseilt, spiegelt sich seit Jahren nicht in der finanziellen Ausstattung der vorhandenen Institutionen und Ressourcen wider – im Gegenteil, die durch das Land Berlin geförderten Institutionen und Programme sind unterfinanziert und arbeiten unter mehr als prekären Verhältnissen. Gleichzeitig fehlen Räume und eine zeitgenössische Architektur für die Präsentation, die den Anforderungen der Kunstproduktion und ihrer Vermittlung nicht nur heute sondern auch in Zukunft gerecht werden. Mit Blick auf das vorliegende Konzept für die Errichtung einer Berliner Kunsthalle, steht jedoch eine fundierte Analyse der vorhandenen Angebote und Ressourcen sowie das daraus folgende Profil und die Einordnung einer Kunsthalle in die gegenwärtige Struktur aus. Der Rat für die Künste erwartet: Die Etablierung einer Kunsthalle muss eingebettet sein in die finanzielle Stärkung der bestehenden Kunstinstitutionen, dazu gehört u.a. auch ein klares Bekenntnis zur Weiterführung der Berlin Biennale und dem geplante Ausbau des Bauhaus-Archivs. Die Diskussion über Profil, konzeptionelle Aufgabenstellung und Standortentscheidung wie auch über die finanzielle Ausstattung einer zukünftigen Kunsthalle und deren internationale Vernetzung und Einbettung in Berlin muss nunmehr fachlich geführt werden. Der Leitung muss der erforderliche konzeptionelle Freiraum für die inhaltliche Arbeit eingeräumt werden.