Workshop „Arts in DiverCity“
II. Workshop „Arts in DiverCity“ Künste und Kulturpolitik in der Einwanderungsstadt
Berlin 04. & 05.10. 2007, Wannseeforum
Eine Initiative des Rats für die Künste in Kooperation mit dem Forum Berlin-Istanbul, der Werkstatt der Kulturen, des August-Bebel-Instituts und EinzelakteurInnen
Die Würde und Achtung aller Kulturen und die Förderung der kulturellen Vielfalt ist eine entscheidende Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung zu Gunsten gegenwärtiger und künftiger Generationen in Berlin. Sie ist ein demokratisches Zukunftsprojekt. Ein pluralistischer öffentlicher Kulturraum ist eine unverzichtbare Grundlage für ein demokratisches Gemeinwesen und für ein reges öffentliches Leben. Ein Viertel der Bevölkerung Berlins besteht bereits aus Personen mit Migrationshintergrund und weiteren kulturellen und visiblen Minderheiten. Die Vielfalt kultureller und künstlerischer Ausdrucksformen ist eine Tatsache und eine Chance für Berlin. Sie zeichnet sich durch die zugleich mehrfachen, vielfältigen und dynamischen Identitäten in unserem urbanen Raum aus. Gleichwohl spiegelt sich diese Tatsache nicht in den öffentlich geförderten Kunst- und Kulturinstitutionen wieder. Ziel des Workshops war es Forderungen und Strategien zu entwickeln, die die Umsetzung eines Leitbildes von kultureller Vielfalt, Partizipation, Freiheit und Pluralismus in Kulturproduktion, Kulturvermittlung, Kulturpolitik, Ausbildung und allgemeiner kultureller Bildung ermöglichen. Die lokale demographische Entwicklung, die in engem Kontext steht mit globalen Migrationsbewegungen und transnationalen Herausforderungen, stellt gerade die hauptstädtische Kulturarbeit vor „neue“ Herausforderungen.
Drei Themen haben wir uns in den Foren gewidmet:
I. NEUE AKTEURE Personen mit Migrationshintergrund und weitere kulturelle und visible Minoritäten sind in den Strukturen darstellender und bildender Künste, in den Jurys und Vergabegremien für Kunst- und Kulturprojekte, in den kulturpolitischen Gremien und Institutionen extrem unterrepräsentiert. Dies stellt eine Form struktureller Ausgrenzung dar und verhindert die Nutzung und Entfaltung vieler in der Stadt vorhandener kultureller Potentiale. Eine interkulturelle Öffnung der Institutionen der Kulturarbeit in Berlin dagegen stellt ein enormes kulturelles/kreatives/philosophisches Potential dar.
Welche kurz-, mittel- und langfristigen Strategien sind notwendig, um eine interkulturelle Öffnung zu erreichen (ist z.B. eine Quote notwendig)?
Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit sich Angehörige von Minderheiten in den Institutionen optimal entfalten können?
I.I. PROTOKOLL der Arbeitgruppe Neue Akteure Workshop-Leitung: Barbara Meyer (Leitung Kulturelle Bildung, Kulturprojekte Berlin GmbH) Teilnehmer: Neco Celik, Hülya Duyar, Ipek Ipekcioglu, Anna Mülter, Elvira Pichler, Nadja Talmi, Phillippa Ebene, Christiane Zieseke (Kulturverwaltung Land Berlin) u.a. Zunächst präzisierte Barbara Meyer die Fragestellung des Workshops: – Wie entstehen Entscheidungen darüber, dass Menschen mit Migrationshintergrund nur an bestimmten Punkten sichtbar werden? – Welche Veränderungen in den Entscheidungsstrukturen und Gremien sind notwendig, um mehr Teilhabe zu ermöglichen? Dabei wurde bereits der Widerspruch offenbar, dass es sich in der gegenwärtigen Situation um eine Gleichzeitigkeit von „sich öffnen wollen“ und Zurückweisung handelt. Ziel des Workshops sollte die Entwicklung eines konkreten Forderungskataloges sein. Zunächst wurde eine Quote für die Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund diskutiert: Fragen/Hinweise/Kommentare: – Frage der Qualifikation: gibt es genug kompetente Personen, um die Gremien/ Stellen entsprechend zu besetzen? – Befürchtung: Wegfall des Exotenbonus – nicht zu verwirklichen, wegen des Einstellungsstopps in der Verwaltung, Neubesetzungen sind nur als dem Stellenpool möglich – Migrationshintergrund kann nicht in der Stellenausschreibung als Kriterium genannt werden (nur Qualifikation) – Jurymitglieder sind oft ehrenamtlich tätig, daher keine große Auswahl bei der Besetzung – sind hier vor allem Menschen ohne Migrationshintergrund tätig, weil diese oft ökonomisch besser abgesichert sind? – die Strukturen der Mitbestimmung und der Einfluss, der auf bezirklicher Ebene möglich ist, sind Menschen mit Migrationshintergrund oft nicht bekannt – dafür ist mehr politische Bildungsarbeit notwendig – Repräsentations- und Identifikationsfiguren fehlen – eine Quote ist wichtig, weil diese ein wichtiges Repräsentationsinstrument ist – eine Gesellschaft hat das Bedürfnis, sich selbst abzubilden – der Hebel muss an steuerfinanzierten Institutionen angesetzt werden (z.B. finanzielle Vorteile bei Erfüllung der Quote) – England ist ein Positivbeispiel, durch die verstärkte Repräsentation ändert sich auch die Atmosphäre in einer Gesellschaft, damit ist aber eine Sortierung in die Schublade Migration verbunden – die momentane Förderung von Projekten von Menschen mit Migrationshintergrund dient als Befriedungsinstrument, welches Geld an Jugendprojekte für als potenziell gewalttätig angesehene türkische /arabische Jugendliche vergibt – Anschlussförderung für erfolgreiche Projekte unterbleibt meist, weil das entscheidende Kriterium Innovation ist, dabei ist Kontinuität wichtig (aber durch ein zuviel an Kontinuität schließt man andere aus, daher die Forderung, die Förderung generell auf 3 Jahre zu begrenzen) – Forderung einer Quote für die Vergabe von Fördergeldern – Menschen, die sich im globalen Kontext bewegen, werden kaum von Förderinstrumenten erfasst – Änderung der Kriterien des Goethe-Instituts, nach welchen deutsche Kunst für die Präsentation im Ausland ausgewählt wird (auch Menschen integrieren, die aus den entsprechenden Ländern kommen) – interkulturelle Konpetenz in der Verwaltung fehlt – stärkere institutionelle Verankerung von Menschen mit Migrationshintergrund ist notwendig – Gefühl, wegen des Migrationshintergrundes als Objekt gesehen zu werden, stattdessen ist der Mensch wichtig, es geht um Kunst, Inhalt, Qualität – es kann nicht um eine Erfüllung der Quote pauschal gehen, sonst wird die Quote auf den untersten Ebenen erfüllt (Beispiel: bei der Stadt Berlin wird die Quote durch die Reinigungskräfte erfüllt) – Quote sollte ähnlich funktionieren wie bei Frauen (Bevorzugung bei gleicher Eignung) – Einrichtung einer Berliner Gruppe ähnlich dem Rat für die Künste, die die Vergabe von Geldern beobachtet (Supervison) Daraus wurden folgende Kernthemen herausgearbeitet: – Förderpraxis in Berlin – mehr Mitentscheider mit Migrationshintergrund notwendig – Quote bei der Förderung von Film und Theater – Reformierung von Kulturinstitutionen – wie kann Fachkompetenz gebildet werden, die Kriterien für Fachkompetenz müssen neu definiert werden – Quote und Verwaltung Anschliessend wurde die Frage diskutiert, wer Menschen mit Migrationshintergrund vertreten kann – nur Betroffene oder auch Deutsch-Deutsche, die transkulturelle Kompetenz haben? – es ist eine Illusion, dass Quotierung das Problem löst, denn die Quote ist bei der aktuellen Förderung bereits erfüllt (wegen der internationalen Kunstszene): daher müssen im Integrationskonzept bestimmte Gruppen definiert werden (momentane Berliner Definition: entweder muss die Person im Ausland geboren sein, oder beide Elternteile, ein Elternteil reicht nicht) – Vorschlag Gegenkonzept für die Definition: visible und kulturelle Minoritäten – wie wirkt sich das Integrationskonzept überhaupt auf die Verwaltung aus? Welche Kriterien werden aufgestellt? Bevorzugung bei gleicher Qualifikation, alles andere hält gerichtlich nicht Stand – es ist wichtig dass es Menschen mit Migrationshintergrund sind, die Kompetenz ist sowieso Voraussetzung – liegt die geringe Repräsentation an der intransparenten Ausschreibepraxis von Stellen und Programmen, werden nicht die richtigen Medien/ Kanäle verwendet? Kurzfristige Strategie: Ausschreibungen auch in nicht-deutschsprachigen Publikationen – Vorschlag: Einrichtung eines Pool, für den man sich bewerben kann du aus dem Jurys besetzt werden und Zahlung einer Aufwandsentschädigung. Eine Quote funktioniert aber nur für die Jurybesetzung, nicht für die Förderungsvergabe – Negativ-Sanktionierung: Die Förderung sollte nur vergeben werden, wenn die entsprechende Institution die Erfüllung der Quote in der eigenen Belegschaft nachweisen kann – die Quote muss aber für alle Ebenen gelten („Putzfrauenphänomen“)
II. NEUES PUBLIKUM Das klassische „Bildungsbürgertum“ , Stammpublikum der großen Kulturinstitutionen, schrumpft. Gleichzeitig ist (nicht nur) in Berlin eine Diversifizierung und Internationalisierung des potentiellen Publikums und kultureller Szenen zu beobachten, die zu vielfältigsten Anforderungen und Erwartungen führt . Um diesen Szenen und dem potentiellen Publikum kulturelle Teilhabe und Artikulation zu ermöglichen, müssen viele kulturelle Institutionen umdenken – vor allem wenn sie ihre Legitimation als öffentliche bzw. öffentlich geförderte Einrichtungen nicht verlieren wollen.
Welche Strategien der Ansprache und Programmgestaltung müssen von Kulturinstitutionen entwickelt werden, um diversen kulturellen Szenen Räume der Artikulation und der Teilhabe zu geben?
Wie ist im Angesicht der kulturellen und demographischen Herausforderungen eine städtische Kulturarbeit zu definieren? Welche Rolle spielen dabei die Künste und ihre Vermittlung?
II.I. PROTOKOLL der Arbeitsgruppe Neues Publikum Ausgangslage 1. schrumpfendes ‚klassisches‘ Publikum 2. keine Abbildung der Realität im Zielpublikum Leitfragen: – Welche Strategien der Ansprache und Programmgestaltung müssen von Kulturinstitutionen entwickelt werden, um diversen kulturellen Szenen Räume der Artikulation und der Teilhabe zu geben? – Wie ist im Angesicht der kulturellen und demographischen Herausforderungen eine städtische Kulturarbeit zu definieren? Welche Rolle spielen dabei die Künste und ihre Vermittlung? Aspekte aus der Diskussion: – generell auch ein schichtenspezifisches Problem, nicht nur die Migranten betreffend – Programme zur langfristigen Förderung von Teilnahme, z. B. von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund (Bsp. Education Program der Philharmonie) –> Vorschlag erfuhr allgemeine Zustimmung, allerdings müsse zwischen Programmgestaltung und Suche nach neuem Publikum unterschieden werden! – Untersuchung zu Besucherzahlen und -zusammensetzung (Statistiken), um überhaupt die Problemlagen zu erkennen und bewusst zu machen; Wie sich das Publikum zusammensetzt, ob es die gesellschaftliche Zusammensetzung widerspiegelt oder nicht, ist einer der wichtigsten Indikatoren für Interkulturalität einer Veranstaltung! Generell muss für mehr Bewusstsein fürs Publikum in den Institutionen gesorgt werden (Vorbild der angelsächsischen Länder!); Vermittlungsprogramme müssen Aufgabe interner Agenten sein, nicht an externe Unternehmen ausgelagert werden! Nur so kann langfristige ‚Kundenbindung‘ erreicht werden und ein Kontakt von Institution und Publikum geschaffen werden. – Einbeziehung von neuem Publikum muss auch verschiedene Generationen umfassen! – Kann tatsächlich durch Bildung, z. B. in der Schule, Einfluss auf das Rezeptionsverhalten einer großen Anzahl genommen werden? Bzw. hält solch eine Bindung dann auch im Erwachsenenalter an? Antworten: u. U. ja, wenn die kulturelle Bildung in einem bestimmten, passenden und altersgerechten Weise geschieht! Problem dabei ist, dass die Künstler usw. sich auf diese neuen Zielgruppen und ihre etwaigen ‚Start-‚ und Anpassungsschwierigkeiten auch einlassen müssen, bzw. Verständnis zeigen müssen, wenn sich das neue Publikum nicht nach dem herrschenden Code verhält! Ziel muss es sein, beide Seiten auf die neue Situation einzustellen; Rücksicht müssen sowohl die ‚Neuen‘ als auch die ‚Alten‘ nehmen. – Problem: Wie können Vertreter der Institutionen z. B. Jugendliche (ob mit oder ohne Migrationshintergrund) verstehen lernen? Dabei spielt es eben eine große Rolle, dass sich die Etablierten den ‚Neuen‘ nur mit Arroganz nähern! – Ist es überhaupt realistisch, dass eine Institution mit einem bestimmten Programm (Theaterstück, Ausstellung etc.) ein neues, wie auch immer zusammengesetztes Publikum zusammen anspricht, oder ist dies ohnehin zu vereinfachend homogenisierend gedacht? – Publikumrückgang: ist in Berlin nicht auch eine sehr weitgehende Diversifizierung und enorme Erweiterung des Angebots verantwortlich? Kann man in einer solchen Situation des Wettbewerbs überhaupt verlangen, dass Institution ihr Profil auf „Interkulturalität“ angleichen? Möglicherweise kann es gerade die Stärke einer pluralistischen Gesellschaft sein, sich flexibel zu verändern und anpassen zu können. – Problem: Wenn eine Institution zu ‚pc‘ ist, bzw. das Image einer reinen ‚Migrantenveranstaltung‘ und das Stigma des ‚Pädagogischen‘ hat, kommen weder die eingeladenen Künstler, noch die angesprochene Zielgruppen. Dilemma, wie man etwas als ‚cool‘ verkaufen kann, ohne zu gewollt und bemüht zu erscheinen; Fazit zu den möglichen Maßnahmen: Maßnahmen der Bildung; Schule, Jugendarbeit etc. Formatwechsel Publikumsbefragung, um Defizite zu erkennen Öffnung, dadurch, dass der Diskurs aus den Institutionen in die Stadt hinein getragen wird. begleitenden Maßnahmen könnten die Einbettung einer Veranstaltung, bzw. einer Institution in der Öffentlichkeit und im Kontext der Stadt ermöglichen Möglichkeiten zur Durchführung spontaner Veranstaltung müssen auch bürokratisch vereinfacht werden Auch AUF der Bühne sollte Interkulturalität stattfinden; wenn Schauspieler z. B. über Migrationshintergrund verfügen, können sie auch ein anderes Publikum anlocken, indem sie Identifikationsangebote bieten. – Mögliche Strategien der Umsetzung: 1. Zielgruppenbenennung, z.B. Senioren, Jugendliche/Schüler etc. in ihrer Verschiedenheit 2. Publikumsbefragung (sozialstrukturelle Aspekte: Migrationshintergrund, Bildung, sozialer Schicht, Geschlecht usw.) 3. Vermittlungstätigkeit als Fördervoraussetzung 4. qualifizierende Ausbildung von VermittlerInnen 5. Vermittlung „zum Anfassen“ 6. Einbeziehen der Zielgruppen in die Kommunikation (interkulturelle Kompetenz in Kommunikationsstrategien stärken) 7. Formatwechsel: Bsp. öffentlicher Raum; virtueller Raum – die eigene Perspektive auf Qualität hinterfragen und erweitern 8. neue Orte finden und einbeziehen 9. sozial verträgliche Eintrittspreise
III. NEUE FORMEN & THEMEN Kulturpolitische Entscheidungen werden häufig vor dem Hintergrund eines faktischen Monopols europäisch-abendländischer ästhetischer Kriterien getroffen. Interkulturelle Öffnung bedeutet aber auch eine Öffnung in Bezug auf Formen und Inhalte. Das Repertoire der Kulturinstitutionen gehört überprüft und bereichert durch gesellschaftlich relevante trans- und interkulturelle Realitäten. Diese spiegeln sich vor allem in Arbeiten von Künstler/innen, deren persönliche und künstlerische Biografien eng mit dieser Realität der entgrenzten Räume und grenzüberschreitenden Bewegungen verknüpft sind. Die Kulturinstitutionen müssen über die jeweilige Sachkenntnis verfügen oder diese verfügbar machen, um eine qualifizierte ästhetische und inhaltliche Beurteilung neuer „hybrider“ Werke vorzunehmen und Entscheidungen treffen zu können.
Wie kann die Qualität eines Werkes beurteilt werden, dessen Produzent/in aus einem nicht vertrauten kulturellen Zusammenhang kommt?
Welche Möglichkeiten und Instrumente gibt es, eine Institution zu einer qualifizierten Beurteilung zu befähigen?
III.I. PROTOKOLL der Arbeitsgruppe Neue Formen und Themen Diskussionspunkte 1. Qualitätsfrage 2. Umgang mit Qualitätsstandards 3. Neubesetzung von Räumen durch Irritation 4. Professionalisierung in der Vermittlung von KünstlerInnen 5. Community-Arbeit 6. Fazit 1. Qualitätsfrage Am Beispiel gegenständlicher afghanischer Malerei wird das Problem der Qualitätsfrage in der Praxis von AusstellungsmacherInnen aufgeworfen. Die afghanischen KünstlerInnen die in renommierten Galerien, wie etwa der Galerie im Körnerpark, ausstellen wollen sind zwar professionelle Künstler, jedoch lassen sie sich in ihren künstlerischen Ausdrucksformen nur schwer in den Kontext der zeitgenössischen Berliner Kunstszene einführen. Die Kunst, die in renommierten Galerien ausgestellt werden soll, muss bestimmten ästhetischen Erwartungen und Kriterien genügen, d.h. auch den Erwartungen und Kriterien von RezipientInnen und KritikerInnen. Aus dieser Problematik ergeben sich folgende Fragestellungen: • Liegt das Problem darin, dass die erwähnte gegenständliche afghanische Kunst vielleicht qualitativ schlecht gemachte Kunst und deshalb nicht ausstellungswürdig ist, oder ist vielmehr die Kompetenz von AusstellungsmacherInnen und KritikerInnen in dieser Hinsicht unzureichend, um Kunst aus anderen kulturellen Zusammenhängen angemessen beurteilen, vor allem aber in geeigneter Form präsentieren zu können? • Nach welchen Gesichtspunkten sollen AusstellungsmacherInnen ihre Entscheidungen für oder gegen ein konkretes künstlerisches Werk treffen? • Welche Kompetenzen müssen wie entwickelt werden, um Kunst aus einem anderen kulturellen Hintergrund richtig beurteilen und angemessen einführen zu können? • Kann man Künstler, die den „Standards“ der Modernität nicht entsprechen, trotzdem so präsentieren, dass die Ausstellung für sie und das Publikum ein Erfolg wird, oder gibt es da Grenzen des Geschmacks, Grenzen der Würde, Grenzen der Vermittelbarkeit? 2. Umgang mit Qualitätsstandards Die Mehrheit der DiskutantInnen ist sich darin einig, dass AusstellungsmacherInnen im öffentlich geförderten Raum nach Wegen suchen sollten, wie sie auch KünstlerInnen, die den „westlichen“ Standards nicht genügen, interessant, informativ, ja störend, provozierend präsentieren können. Um die Auseinandersetzung mit dem Publikum und KritikerInnen überhaupt in Gang zu bringen, muss man den besagten KünstlerInnen einen Raum bieten, den sie benötigen um sich hier in anderen Kontexten auszuprobieren. In vielen Berliner Galerien werde durchaus fragwürdige Kunst von „westlich“ geprägten KünstlerInnen gezeigt, die sich als besonders avantgardistisch präsentiert, ohne dass dies grundsätzlich in Frage gestellt würde. AusstellungsmacherInnen sollten sich zudem nicht in vorauseilender Angst vor KritikerInnen einschränken lassen. Die Meinung von KritikerInnen ist weder homogen noch universell und oft interessengeleitet. Um eigene „unbewusste Stolpersteine“ (persönliche Affinitäten, eurozentrischer Blick, Orientierung an der Erfüllung von vermeintlichen Standards) zu durchschauen, sollten KuratorInnen stattdessen lernen, sich diesbezüglich selbst kritisch zu hinterfragen. Das Eingeständnis von Erfahrungs- und Wissenslücken oder Mangel an Ideen ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung einer Öffnung gegenüber KünstlerInnen aus anderen kulturellen Kontexten. Die Qualitätsfrage stellt sich • keine differenzierten Kompetenzen entwickelt sind um zu beurteilen, welche Kunst in welchem Kontext ausgestellt werden soll • zu wenig Räume vorhanden sind, die dafür eingeführt sind, einen kritischen Austausch/Dialog mit Kunst aus anderen kulturellen Zusammenhängen zu führen. 3. Neubesetzung von Räumen durch Irritation Die Diskussionsrunde betont ferner, dass es allgemein gültige Maßstäbe zur Beurteilung künstlerischer Werke nicht gibt, dass daher die Orientierung an einem Katalog von Qualitätskriterien in die falsche Richtung weist. Meist setzen sich im Kulturbetrieb gängige Profile durch, die dann als Qualitätskriterien propagiert werden und dabei eigentlich nur die Erfüllung von bestimmten Erwartungen darstellen. Die zentrale Fragestellung ist demnach: • wie kann man Räume, Orte entwickeln, in denen eine andere Kontextualisierung, Differenz sichtbar, erfahrbar werden kann, ohne bei der Gestaltung solcher Räume in die Ethnisierungsfalle zu tappen? Relevante Orte der Kunst sollten selbstbewusst mit Irritationen umgehen und Räume anderes besetzen. Das heißt etwa Kunst ausstellen, die dem gängigen Profil nicht entspricht. Durch Irritation können Tabus, Wahrnehmungssperren gebrochen werden. Gleichzeitig zeigen jedoch Beispiele temporärer Besetzung von renommierten Orten durch Communities, wie etwa das Asia-Pacific Film Festival im Kino Arsenal, dass weder die Communities noch ihre Kunst Teil der Berliner Standardkultur sind, sondern gesondert außerhalb dieser vorkommen. Die Andersbesetzung von Räumen führt nicht zwangsläufig zur Gewinnung neuer Besuchergruppen. Es gibt etwa Ausstellungen von KünstlerInnen mMh (mit Migrationshintergrund) in renommierten Galerien, die kaum von Menschen mMh besucht werden. Deshalb muss man sich fragen: • wie man solche unbekannten Räume in die „cognitive map“ von Menschen mMh besser integrieren kann? Gleichzeitig ist aber auch zu fragen: • wie man die Mehrheitsgesellschaft dazu anregen kann, Migrantengeschichten als ihre oder sie betreffende zu begreifen? Bei allen Publikumsbemühungen darf man nicht außer Acht lassen, dass die Erschließung eines gemischten Publikums nur in einem langen Prozess möglich ist und eher gelingt, wenn man sich an dem orientiert, was Einheimische und Zuwanderer verbindet oder an dem sich beide reiben. Die Entwicklung einer Dialogkultur ist ein möglicher Weg zur Etablierung von hybriden Räumen und Adressierung eines heterogenen Publikums. 4. Professionalisierung in der Vermittlung von KünstlerInnen Wie bereits mehrfach von den Diskutanten erwähnt, ist die Qualitätsfrage nicht an die KünstlerInnen und ihre Werke zu richten, sondern an das kuratorische Konzept, genauer gesagt an die Kompetenz von KuratoreInnen und KulturvermittlerInnen und ihrer Professionalisierung in der Vermittlung/Inszenierung von Kunst und Kultur. Wenn KuratorInnen und KulturvermittlerInnen Diversität ernst nehmen wollen, müssen sie sich mit verschiedenen Konzepten auseinandersetzen und sich fragen, ob genug Rezeptoren im Kulturbetrieb vorhanden sind, die eine andere Kontextdualisierung ermöglichen. Da die Mehrzahl der KuratorInnen und KulturvermittlerInnen keine Experten der Kunst aus anderen kulturellen Zusammenhängen sind, ist zu empfehlen mit Gastkuratoren und Experten aus den jeweiligen Kontexten zusammenzuarbeiten. Jedoch sollte man sich nicht aus Bequemlichkeit immer an die gleichen Berater wenden, sondern unterschiedliche Meinungen einholen. Die Verantwortung abzugeben oder zu teilen kann durchaus ein Zeichen von Qualität und Professionalität von Kuratoren sein. 5. Community-Arbeit Die Ansprache von Communities und der Kontakt in diese wird von den Diskutanten als wichtiger Ansatzpunkt bei der Suche nach neuen Themen hervorgehoben. Community-Arbeit sollte deshalb nicht einfach abgetan werden. Sie ist themenperspektivisch für den Rückbezug wie für die Verortung hier wichtig. KulturvermittlerInnen aus der zweite Generation der Communities leisten in dieser Hinsicht heute bedeutende Vermittlungs- und Übersetzungsarbeit. Sie sind aber nach wie vor in der Kunst- und Kulturproduktion unterpräsentiert. Kulturinstitutionen müssen die Potenziale der zweiten Generation erkennen und KulturvermittlerInnen mMh durch Ausbildungs- und Fördermöglichkeiten aufbauen und stärken. 6. Fazit Die Implementierung neuer Formen & Themen in dem Kunst- und Kulturbetrieb braucht Kontinuität in der Praxis und beruht auf eine gegenseitige Entwicklung von Kulturinstitutionen und KünstlerInnen mMh. Die Institutionen müssen sich zunächst zur interkulturellen Programmatik entschließen. Der weitere Verlauf kann wie folgt beschrieben werden: Neue Akteure generieren neue Formen & Themen und ziehen neues Publikum an.
IV. ABSCHLUSSDISKUSSION mit André Schmitz (Staatssekretär für Kultur) Fragen für die Abschluss-Diskussion: Welche Konzepte zur Förderung von kultureller Vielfalt wollen wir umsetzen? Welche Zielvorgaben und Qualitätskriterien sollen eine Politik der kulturellen Diversität leiten? Welche Formen der Förderung von Institutionen, die sich die Inhalte und Instrumente für Diversität zu Eigen machen sind notwendig?
IV.I. PROTOKOLL der Abschlussdiskussion Diskussionspunkte 1. Handlungsfelder des Berliner Integrationskonzeptes im Bereich Kultur 2. Zusammenfassung der AG-Ergebnisse 3. Qualitätskriterien zur Beurteilung außereuropäischer Kunst 4. Handlungsempfehlungen an die Kulturpolitik 1. Handlungsfelder des Berliner Integrationskonzeptes im Bereich Kultur Die Handlungsfelder des Berliner Integrationskonzepts für den Bereich Kultur werden von der Diskussionsrunde kurz dargelegt und ergänzt. Die Handlungsfelder beziehen sich auf: • den Ausbau interkultureller Stärken in öffentlich geförderten Kulturinstitutionen. Dies soll durch den Ausbau interkultureller Kompetenz auf allen Ebenen erfolgen, wie etwa im Bereich der Personalstruktur, der Implementierung neuer Formen und Themen in das Kulturangebot, der Kulturvermittlung, des Marketings und der Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehört ferner die Gewinnung von Publikum mMh (mit Migrationshintergrund). • die Verstärkung interkultureller Aspekte bei KünstlerInnen und der Projektförderung, d.h. KünstlerInnen mMh sollen stärker gefördert werden. Zudem sollen Fachleute mit interkultureller Kompetenz in allen Auswahlgremien der Projektförderung wichtige Positionen besetzen. • das Rahmenkonzepts kultureller Bildung. Der Bildungsauftrag muss in der multikulturellen Gesellschaft neu definiert werden. In der Praxis bedeutet das unter anderem, bereits im Kulturunterricht interkulturelle Akzente zu setzen und die kulturelle Bedürfnisse und Traditionen von SchülerInnen mMh einzubeziehen. 2. Zusammenfassung der AG-Ergebnisse NEUE AKTEURE Zentrale Fragestellung: Wie kann man die Kunst- und Kulturlandschaft für neue Akteure öffnen und Voraussetzungen für eine optimale Entfaltung schaffen? Der Tatsache nach sind in den Kulturinstitutionen wie auch den Gremien von Fördereinrichtungen, im Grunde in der gesamten Infrastruktur der kulturpolitischen Meinungsbildung und Interessenpolitik Akteure mMh nach wie vor stark unterpräsentiert. Folgende Vorschläge zur interkulturellen Öffnung in der Personal- und Künstlerbesetzung werden von der AG unterbreitet: • Der Rahmen hierfür muss von politischer Seite erfolgen. Ohne den politischen Willen für Kulturinstitutionen Bedingungen herzustellen, die eine kontinuierliche interkulturelle Öffnung ermöglichen, wird kulturelle Diversität kaum Eingang in die Kunst- und Kulturlandschaft finden. • Kulturinstitutionen sollen von politischer Seite dazu angehalten werden, ein eigenes Konzept mit genauen Zielvorgaben zur kulturellen Diversität zu entwickeln. • Ein Controllingsystem soll zudem konstruktive Schritte der Institutionen in Richtung interkulturelle Öffnung belohnen und Versäumnisse sanktionieren. • Da Kulturinstitutionen kaum freiwillig oder nur in einem langen Prozess neue Akteure in den Kunstund Kulturbereich integrieren werden, ist eine Quotenreglung für KünstlerInnen und KulturvermittlerInnen mMh einzuführen. • Ein Pool von KünstlerInnen und KulturvermittlerInnen mMh soll aufgebaut werden, auf den man etwa bei Künstlervermittlungen oder Jury-Besetzungen zurückgreifen kann. • Der Fonds „interkulturelle Kulturprojekte“ muss erhalten bleiben, da er als Einstiegsfonds notwendig ist. Jedoch muss er auf eine Million Euro aufgestockt werden. Um einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu gewährleisten, muss der Fonds laufend evaluiert werden. NEUES PUBLIKUM Zentrale Fragestellung: Wie kann man ein Publikum mMh gewinnen und ihnen kulturelle Teilhabe und Artikulation ermöglichen? Durch den demografischen Wandel ist die Erschließung neuer Besuchergruppen für die Kulturinstitutionen von großer Wichtigkeit. Neue Besuchergruppen zu erschließen, beinhaltet aber auch sich für die Kultur der ZuwanderInnen zu öffnen und auf ihre Bedürfnisse und Interessen zu reagieren. Bedarfsorientierte Kulturangebote müssen demnach Potenziale und kulturelle Hintergründe, Interessen und Nutzungsgewohnheiten aller Bevölkerungsgruppen, auch die der MigrantInnen berücksichtigen. In der Praxis bedeutet das, kulturelle Aktivitäten von MigrantInnen wahrzunehmen, sie in das Kulturprogramm einzubinden und für die Mehrheitsgesellschaft zu öffnen. Bei der Erschließung neuer Besuchergruppen müssen die Kulturinstitutionen neue Wege gehen, d.h. professionelle Methoden der Publikumsforschung anwenden wie auch neue Vermittlungsformen suchen, um neue Zielgruppen ermitteln und erreichen zu können. NEUE FORMEN & THEMEN Zentrale Fragestellung: Wie kann die Qualität eines Werkes aus einem nicht vertrauten kulturellen Zusammenhang beurteilt und Institutionen zu einer qualifizierten Beurteilung befähigt werden? Künstler produzieren, was sie produzieren, d.h. schlechte und gute Kunst. Die Frage nach der Qualität muss vielmehr auf die Veranstalterebene gerückt werden. Im Kern muss es bei der Qualitätsfrage darum gehen, wie KulturvermittlerInnen Kompetenzen entwickeln können, um Qualität zu ermöglichen, was eine große Herausforderung darstellt. Diese Kompetenz kann in einem dialogischen Prozess zwischen KünstlerInnen und KunstvermittlerInnen entwickelt werden. Daneben sollen KulturvermittlerInnen bei ungenügenden Kenntnissen der jeweiligen Kunst aus anderen kulturellen Zusammenhängen mit ausgewiesenen Experten zusammenarbeiten. 3. Qualitätskriterien zur Beurteilung außereuropäischer Kunst André Schmitz (AS) bekräftigt, dass der politische Wille zum Dialog vorhanden ist, ebenso die Erkenntnis, dass Vielfalt für die Stadt eine Bereicherung ist. Zwischen den Forderungen der AGs und den Zielen der Berliner Kulturpolitik herrscht, nach seiner Ansicht, Konsens. Über diese Fragen brauch daher nicht weiter diskutiert werden. Als kompliziert stellt sich jedoch die Umsetzung der Forderungen dar. Der eigentliche Knackpunkt ist für AS, die Frage nach den Qualitätskriterien. Er richtet folgende Fragen an die Diskussionsrunde und bittet um Vorschläge. • Was soll den Kulturinstitutionen als Qualitätsmaßstab zur Beurteilung von Kunst aus anderen kulturellen Kontexten vorgeben werden, sollte man das überhaupt tun? • Soll ein schlechtes Projekt finanziert werden nur weil es interkulturell ist? Antworten und Vorschläge aus der Diskussionsrunde: Zunächst wird festgestellt, dass die Fragen von AS in eine falsche Richtung zielen. Im Kern geht es nicht um mindere und bessere Qualität, sondern um eine Spezialisierung die kulturelle Diversität anstrebt. Die Qualitätsfrage ist außerdem erst nach der Förderfrage zu stellen. Die sog. Hochkultur konnte sich erst durch dauerhafte Förderung etablieren. Die multikulturelle Gesellschaft hat neue Akteure mit neuen Formen und Themen hervorgebracht, die Räume und Förderung benötigen um Qualität zu erzeugen. Viele interkulturelle Projekte bekommen jedoch zu wenig finanzielle Unterstützung, deshalb kann keine Qualität entwickelt werden. Für Künstler, die nie die Chance haben sich zu zeigen, ist die Qualitätsfrage ein Totschlagargument. Wie soll Qualität erkannt werden, wenn sie nicht sichtbar wird? Für KünstlerInnen mMh gibt es kaum Möglichkeiten des Sichtbarwerdens und sich Erprobens. Qualität muss aber erprobt werden und auch mal gescheitert sein. Die Qualitätsfrage hängt mit sehen und gesehen werden zusammen, d.h. sie steht im engen Zusammenhang mit den Kompetenzen der Beurteiler (KuratorInnen, KulturvermittlerInnen, Förderer). Deshalb müssen für die Entdeckung neuer Talente neue Blick und Perspektiven generiert und andere kulturelle Bilder geschaffen und gefördert werden. Eine Diskriminierungssensibilität muss zudem in alle Sparten der Kultur erfolgen und „deutsche Kultur“ anders definiert werden. Die aus den europäischen Traditionen des 18. und 19. Jahrhunderts erwachsene Kultureinrichtungen sind häufig noch an einem Begriff des nationalen kulturellen Erbes orientiert, der für die neuen „hybriden“ Kulturen in der multiethnischen Gesellschaft verschlossen ist. Vor allem muss genau analysiert werden, was im Kunst- und Kulturbereich sich als Ausdruck von Internationalität abbildet. Was findet sich dort, was ist unterpräsentiert? 20-30 % des Hauptstadtkulturfonds sind beispielsweise für interkulturelle Projekte reserviert. Man muss sich fragen, nach welchen Kriterien werden diese vergeben, wer wird bevorzugt? Ferner muss man weg von dem Denken, dass kulturelle Diversität sich durch die Präsenz von internationaler Kunst in der Stadt zugenüge abzeichne. Schließlich geht es beim Thema „Arts in DiverCity“ nicht um Internationalität, sondern Interkulturalität, d.h. um die Kunst- und Kultur im Zuwanderungskontext. Der Fokus sollte deshalb dahin gehen, KünstlerInnen und KulturvermittlerInnen, die in der Stadt leben und arbeiten, als kreatives Potenzial und wichtiger Bestandteil der Stadtkultur anzuerkennen und Räume für diese zu schaffen, in denen sie sich ausprobieren und präsentieren können. 4. Handlungsempfehlungen an die Kulturpolitik 1. Den Fonds für „interkulturelle Kulturprojekte“ auf eine Million Euro aufstocken. 2. Andere vorhandene Förderprogramme stärker auf Diversität ausrichten. 3. Langfristige Überprüfung der Förderpraxis durch laufende Evaluationen. 4. Zeitlich befristetestes Sonderprogramm beim HKF (Hauptstadtkulturfonds) für ca. 2 Jahre 5. Zusätzliches Mitglied mMh für die Jury des HKF. 6. Kulturinstitutionen durch Controllingsystem an interkulturelle Programmatik binden. 7. Qualifizierung von KulturvermittlerInnen mMh durch Ausbildungs- und Fördermöglichkeiten. 8. Aufbau eines Personenpools: Fachleute mit interkulturellen Kompetenzen identifizieren, die verschiedene Funktionen besetzen können (Gremien, Jury). 9. Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle für die Umsetzung interkulturellen Mainstreamings im Kunst- und Kulturbereich (Beratung, Begleitung des Diskursprozesses, Organisation von Konferenzen zum Thema, Koordinierung des Personenpools, Kooperationen, Vernetzungen etc.). 10. Kulturelle Patenschaften als Vorbildfunktion für Migrantenkinder einrichten. 11. Konferenz zum Thema „Arts in DiverCity“ im Jahr 2008. 12. Einberufung eines Symposium mit KünstlerInnen und KulturvermittlerInnen mMh und etablierten Kulturinstitutionen durch AS.
TEILNEHMEHMER/INNEN 1 Choi, Sun-Ju (AG Arts in Divercity) Künstlerin & Kuratorin 2 Jeong, Jai-Nem / Künstlerin 3 Bauer, Stéphane (AG Arts in Divercity) 4 Karci-Egetenmeier, Hülya / Dramaturgin und Theaterpädagogin 5 Hartmann-Fritsch, Christel / Leiterin Schlesische 27 6 Lenz, Dietmar 7 Catrisioti, Efrossini / Bezirksamt Mitte 8 Atmaca, Yilmaz / Künstler 9 Ipekcioglu, Ipek (AG Arts in Divercity) / Künstlerin 10 Erek, Canan / Künstlerin 11 Günther, Andreas / Bezirkspolitiker 12 Lilienthal, Matthias / Rat für die Künste & Intendant HAU 13 Pichler, Elvira / Sprecherin Kulturausschuss Friedrichshain-Kreuzberg (AG Arts in Divercity) 14 Freudenberg, Andreas (AG Arts in Divercity) 15 Langkafel, Ute / Künstlerin 16 Ebéné, Philippa / Künstlerin & Kuratorin (AG Arts in Divercity) 17 Mülter, Anna-Katrin / Produktionsleiterin beyond belonging, HAU 18 Ofuatey-Rahal, Nadja / Künstlerin 19 Talmi, Nadja / Assistenz beyond belonging 20 Heit, Anette (Werkstatt der Kulturen) 21 Zieseke, Christiane (Kulturverwaltung Senatskanzlei Kulturelle Angelegenheiten) 22 Dr. Kolland, Andrea / Leiterin Kulturamt Neukölln (AG Arts in Divercity) 23 Langhoff, Shermin / Rat für die Künste, Kuratorin beyond belonging, HAU (AG Arts in Divercity) 24 Ilk, Cagla / ArchitektinKünstler 25 Erpulat, Nurkan / Künstler 26 Heller, Volker / Kulturverwaltung Senatskanzlei kulturelle Angelegenheiten 27 Stein, Eva 28 Klebba, Sigrid / Kulturstadträtin Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg 29 Reinauer, Cornelia / Forum Berlin istanbul, Bezirksbürgermeisterin a.D. 30 Yu, Vera, Kuratorin & Herausgeberin 31 Keckskemethy, Caroline / Künstlerin & Kunstvermittlerin 32 Meyer, Barbara / Künste & Partner, Kulturprojekte GmbH 33 Räther, Paul / Werkstatt der Kulturen (AG Arts in Divercity) 34 Siebert, Ingo / August Bebel Institut (AG Arts in Divercity) 35 Schmitz, Andre / Kulturstaatssekretär 36 Celik, Neco / Künstler
ZEITPLAN
Donnerstag, 4. Oktober oder Donnerstag 11.Oktober 14:00 – 16:00 Uhr Theoretische Einführung 16:00 – 18:00 Uhr Arbeitsgruppenphase 1 1. Neue Akteure 2. Neues Publikum 3. Neue Formen und Themen 18:00 – 19:00 Abendessen 19:00 – 21:00 Arbeitsgruppenphase 2 anschließend Moderator/innen-Treff Samstag, 15. September 10:00 – 13:00 Präsentation und Diskussion der Arbeitsgruppenergebnisse 13:00 – 14:00 Mittagessen 14:00 – 15:00 Vorbereitung auf Abschlussgespräch / Diskussionsrunde 15:00 – 17:00 Abschlussgespräch mit André Schmitz 17:00 – 18:00 Auswertung und Abreise