Der Rat für die Künste zur Ankündigungspolitik bei Tip und Zitty
10.09.2008:
Kunst- und Kulturinstitutionen zahlen nicht für Terminankündigungen!
Bereits im Dezember letzten Jahres hatte der Rat für die Künste gegen die veränderte Ankündigungspolitik bei Tip und Zitty protestiert, nach der die Veranstaltungen zukünftig entweder kostenpflichtig angekündigt werden oder die Institutionen ihre Daten selber eingeben müssen. Dies wäre bei einigen Veranstaltungsorten mit täglichen Programmen ein erheblicher Aufwand, kleinere Veranstalter wären dazu weder personell noch finanziell in der Lage. Die Kulturinstitutionen Berlins sehen in dieser Politik einen weiteren Beitrag zur schleichenden Verschlechterung der allgemeinen Arbeitsbedingungen und des Arbeitsplatzabbaus: Sie führt zur Rationalisierung von Stellen bei den städtischen Magazinen, und die ohnehin völlig überlasteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kulturinstitutionen müssen zusätzliche Arbeit leisten. Die Abwälzung von Zeit und Verantwortung auf Kosten der Kulturschaffenden muss Grenzen haben. Darüber hinaus sind die kompetenten und informierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Programmredaktionen von Tip und Zitty, mit denen die Kulturinstitutionen in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet haben, durch eine digitale Eingabe in Datenbanken nicht zu ersetzen! Der Rat für die Künste fordert die Berliner Stadtmagazine Tip und Zitty auf, diese Ankündigungspolitik zurück zu nehmen und die Kulturprogramme weiterhin kostenfrei zu nennen. Sollte diese Ankündigung nicht zurückgezogen werden, sähe sich der Rat für die Künste gezwungen, die Kulturinstitutionen aufzurufen, Tip und Zitty nicht mehr mit Veranstaltungsdaten zu versorgen.