»Patenklänge« – das erste Date
11.05.2009:
»Patenklänge« – das erste Date
DI 23.06.09 | 11.00 Uhr | Konzerthaus Berlin, Großer Saal
»Sehen, hören, tasten, riechen, schmecken: weiche Faktoren in einer harten Welt, die immer abstrakter, schneller und virtueller wird. Eine Welt, in der alles Streben an Kennzahlen festgemacht wird, an definierten Größen und Planungssolls. So viel Planung! Haben wir dabei eingeplant, dass es Kinder gibt, die im Hier und Jetzt leben – und Musik und Kunst wie die Luft zum Atmen brauchen? Nehmen wir ihnen nicht eventuell die Luft?« So Lothar Zagrosek, Chefdirigent des Konzerthausorchesters Berlin, der damit einen Denkanstoß zur kulturellen Bildung gibt. Aber er mag es nicht bei Worten belassen.
Seit knapp drei Jahren ist er Schirmherr der »Offensive Kulturelle Bildung in Berlin«, die nun ein »Tauffest« im Konzerthaus feiert. Kulturinstitutionen und Bildungseinrichtungen haben im Verlauf dieser Zeit ca. 35 Patenschaften für Schulklassen, Kindergartengruppen und andere Jugendeinrichtungen übernommen. Im Juni kommen 15 neue »Patenkinder« dazu, um die Verbindung zwischen Musik und Jugend weiter zu stärken. Aber wie tauft man ganze Schulklassen? Ganz einfach: Beide Parteien schreiben sich vor den Augen des Publikums in das Taufbuch ein und unterschreiben zusätzlich einen Vertrag, der mindestens vier Jahre gültig ist. Aber damit ist das Tauffest nicht vorbei. Carolina Kecskemethy, die die bestehenden Patenschaften 2 seit Beginn an begleitet, wird allen Patenkindern mit ihrem Collage-Film zeigen, wie spannend die persönliche Beziehung von Schule und Kultur sein kann. »Der Film erzählt im Stil eines Schwarzweiß- Stummfilms die lustigen und wechselhaften Gemütsstimmungen, wenn eine Schule und eine Kulturinstitution plötzlich aufeinander treffen. Beide Persönlichkeiten – als Hauptrollen im Film dargestellt – bereiten sich mit großer Aufregung und vielen Erwartungen auf das erste gemeinsame Date vor. Sie genießen die wiederholten Treffen auf einer abgelegenen Parkbank, wo das stetig wachsende Interesse für das Anderssein zum Schluss dazu führt, doch ein Teil vom anderen werden zu wollen: Willst du mein Pate sein?« Die familiäre Zusammenarbeit wird auch gleich in einer Live-Komposition von »Patenklängen« demonstriert. Prof. Jule Greiner und Dr. Annette Wostrak erklären das so: »Mit welchem musikalischen Klängen werden die Patenschaften zwischen einem Museum und einer Grundschule, zwischen einem Theater und einer Oberschule, einem Zirkus und einer Gesamtschule gefeiert? Wir möchten die Schüler und Schülerinnen einladen, ihren individuellen Patenklang ins Konzerthaus Berlin mitzubringen. Per Zufallsgenerator werden alle Punkt- und Langklinger, rasselnde und ratschende Klänge zu einer Partitur zusammengebaut und von den anwesenden Schülerinnen und Schülern gemeinsam uraufgeführt. Das eigens für den Festakt gegründete Patenklangorchester bringt ein künstlerisches Unikat zur Aufführung, das auf Spontaneität basiert, höchste Konzentration voraussetzt und der Klangkreativität der Patenschaftsspieler keine Grenzen setzt.« So entsteht also eine einmalige überraschende Sinfonie verschiedenster Klänge. Eingeladen sind all jene, die die Lebendigkeit der Berliner Patenschaftsinitiative mitverfolgen wollen, die Spaß an spontaner Musik haben und in ihrem hektischen Alltag auch ein wenig Atem holen wollen. Für größere Gruppen wird um Anmeldung gebeten, da bereits jetzt mit über 800 Teilnehmern gerechnet wird. »Patenklänge« Konzerthausorchester Berlin Lothar Zagrosek Ein Fest für die Beteiligten der Berliner Patenschaftsinitiative Künste und Schule.
Lothar Zagrosek und das Konzerthausorchester laden ein zur Orchesterprobe mit anschließender Taufe der neuen Patenschaften.
In Kooperation mit Rat für die Künste Berlin, Verein Künste&Partner e.V.i.G., Kulturprojekte GmbH Berlin und Zukunft Konzerthaus e.V. Anbei finden Sie einen Text zum bisherigen Engagement des Konzerthauses Berlin. Honorarfreie Fotos schicken wir Ihnen gerne auf Anfrage. Der sw-Film kann als DVD zur honorarfreien Verwendung angefordert werden.
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